Tagesablauf

Ein Tag im Waldkindergarten ist in folgende Abläufe untergliedert:

Bringzeit

Zwischen 8:00 Uhr und 8:45 Uhr sammeln sich die Wald-Igel an der Schutzhütte. Alle Kinder sind wettergerecht gekleidet und ihr Rucksack ist gefüllt mit einem Vesper, einer Trinkflasche, Handtuch und Sitzunterlage. Während der Bringzeit haben die Kinder die Möglichkeit, Schaufel, Besen, Steckenpferde, Seile, und anderes aus dem Bauwagen auszuleihen und rund um die Hütte zu spielen, Bücher zu lesen oder in der Hütte zu malen und zu basteln.

Gemeinsamer Morgenkreis 

  • Fahne wird gehisst
  • Gemeinsames Singen des Begrüßungslieds, Namen der Kinder
  • Kinder zählen, wie viele sind da und wer fehlt?
  • Wochenstab und Jahresstab, welcher Tag und Monat ist heute? Welche Jahreszeit?
  • Bestimmen der Kinder, die den Bollerwagen ziehen

Wir besprechen Aktuelles im Tagesablauf, informieren die Kinder über Besonderheiten und treffen gemeinsam Entscheidungen. Der Morgenkreis ist ein sehr wichtiger Teil im Kindergartenalltag. Das morgendliche Ritual fördert die Gemeinschaft, die Eigeninitiative, das Mitdenken, das Bilden und Äußern einer Meinung sowie die Konzentration. Das Kind, welches den Morgenkreis leitet, bekommt die Zeit und auch die Unterstützung, die es benötigt, um die Aufgaben möglichst selbständig zu meistern.

Wandern zum Waldplatz

Auf dem Weg zu unseren Waldplätzen gibt es feste Haltepunkte. Die Kinder dürfen in ihrem Tempo bis zum nächsten Haltepunkt laufen, gehen, rennen, hüpfen etc., dabei bleiben sie in Sichtkontakt mit den ErzieherInnen. Darauf achten alle Wald-Igel gemeinsam.

Unterwegs gibt es viel zu erkunden und zu erleben. Eierschalen verschiedener Vögel, Käfer, Schneckenhäuser, Blumen, Pflanzen und vieles mehr werden entdeckt und bestimmt.

An den Haltepunkten warten wir, bis alle Kinder angekommen sind. Wir machen kurze Konzentrationsspiele, singen Lieder oder stellen uns gegenseitig kleine Rätsel. An den Haltepunkten wechseln wir uns auch mit dem Ziehen des Bollerwagens ab und zeigen uns gegenseitig besondere Entdeckungen.

Ankommen am Waldplatz und Vesperpause

Am Waldplatz angekommen singen wir unser Waldbegrüßungslied und werden kurz still, bevor wir unseren Platz betreten. Nach einem Morgenlied, Händewaschen, und Vesperlied lassen wir uns dann die mitgebrachte Brotzeit schmecken. Jeder Platz hat seine Besonderheiten und bietet unterschiedliches Gelände, Spielmöglichkeiten, Herausforderungen und Anregungen. Im Winter haben wir die Möglichkeit, bei sehr kalten Temperaturen den Raum in der Josefshütte zum Vespern zu nutzen. Die Hütte kann mit einem kleinen Ofen beheizt werden.

Die Vesperpause findet gemeinsam statt. Alle Kinder packen ihre Sitzunterlagen, Vesperdosen und Trinkflaschen aus und legen ihr mitgebrachtes Handtuch auf den Kopf. Dadurch haben wir die Hände frei und das Handtuch bleibt sauber. Wir singen ein Guten-Morgen-Lied und waschen anschließend unsere Hände mit Seife. Zurück im Kreis singen wir ein Vesperlied und wünschen uns einen Guten Appetit. In unserem Vesperkreis feiern wir auch Geburtstage, wobei das Geburtstagskind dann Besuch von der Schnecke Klara bekommt.

Freispielzeit und angeleitete Aktivitäten 

Nach der stärkenden Brotzeit geht es in das begleitete Freispiel. Dies ist der wichtigste Teil des Tages.

Im Freispiel wählen die Kinder den Ort, die Spielpartner und das Spiel selbst. Situationen, die das Kind entwicklungsbedingt beschäftigen werden spielerisch verarbeitet, Sozialverhalten gelernt und eigene Interessen, Stärken und Vorlieben entdeckt und ausprobiert (Identitätsentwicklung). Im Freispiel erschließt sich das Kind die Welt in seinem eigenen Entwicklungstempo. Die pädagogischen Fachkräfte begleiten und unterstützen die Kinder dabei und geben Hilfestellung, wo sie gebraucht werden, halten sich jedoch im Hintergrund, um den Kindern Selbständigkeit zu ermöglichen.

Wir bieten regelmäßig angeleitete, freiwillige Freispielaktivitäten an, wie beispielsweise Kreisspiele, Schnitzen, künstlerisches Gestalten mit Naturmaterial und Malen.

Im Vesperkreis treffen wir uns nach dem Freispiel um vor der Wanderung zurück an die Hütte noch etwas zu trinken und ein Abschiedslied zu singen. Anschließend packt jedes Kind seinen Rucksack. Hierbei helfen die älteren Kinder den jüngeren, wenn diese Hilfe benötigen. Die Gemeinschaft in der Gruppe spüren und das füreinander Sorgen ist ein großer Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit.

Rückweg und Abschlusskreis

Auf dem Rückweg haben wir Zeit uns zu unterhalten, Dinge zu entdecken und auch mal Quatsch zu machen. Etappenweise geht es von Haltepunkt zu Haltepunkt. Und wenn wir noch genug Energie haben, auch noch den Abenteuerweg hinauf. An der Hütte angekommen, singen wir ein Abschlusslied, nennen die Namen der Kinder und das Morgenkreiskind lässt die Fahne herunter.

Abholzeit

Während der Abholzeit von 13 bis 14 Uhr dürfen die Kinder frei an und in der Hütte spielen. Bücher werden gelesen, es wird am Hackstein oder auf der „Baustelle“ gearbeitet, die Kinder dürfen klettern, matschen, malen etc. und wenn sie dann abgeholt werden, erscheint der Waldkindergartentag oft viel zu kurz.

Besonderheiten

Ab und zu verbringen wir den Vormittag an unserer Hütte, denn auch hier bieten sich uns viele Möglichkeiten. Die Kinder können mit Werkzeugen aus dem Bauwagen hämmern, sägen oder schnitzen. Außerdem lädt unser Wassertisch zum Bauen oder Konstruieren von Becken oder Staudämmen ein. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Abweichende Tagesabläufe gibt es bei uns an einigen speziellen Tagen, wie etwa dem „Fahrzeugtag“, dem „Büchereitag“ oder dem „Spielzeugtag“.

Bei gefährlichen Wetterlagen wie Astbruchgefahr durch Schnee, Sturm oder auch Gewitter gehen wir nicht in den Wald, sondern nutzen einen Ausweichraum im gegenüberliegenden Kindergarten in der Lilienstraße.