PARTIZIPATION

Die Rechte der Kinder sind uns bei den Wald-Igeln sehr wichtig. Diese sind in der UN-Kinderrechtskonvention festgehalten, die am 20.11.1989 von der UN-Vollversammlung verabschiedet wurde und von der Bundesrepublik Deutschland am 5.4.1992 ratifiziert wurde. Die UN-Kinderrechtskonvention ist durch die drei großen P’s gekennzeichnet: Prävention – Protektion – Partizipation. Prävention im Sinne von Versorgungs- und Förderungsrechten bedeutet z.B. das Recht des Kindes

– auf Fürsorge und vorrangige Beachtung des Kindeswohls (Artikel 3)

– auf Leben, Überleben und Entwicklung (Artikel 6)

– auf medizinische Versorgung und gesundheitliche Vorsorge (Artikel 24)

– auf soziale Sicherheit (Artikel 26)

– auf Unterhalt und angemessene Lebensbedingungen (Artikel 27)

– auf Schule, Bildung und Ausbildung (Artikel 28)

– auf Freizeit, Spielen und Kultur (Artikel 31)

Protektion im Sinne von Schutzrechten bedeutet z. B. das Recht des Kindes

– auf Wahrung seiner Identität (Artikel 8)

– auf Schutz vor willkürlicher Trennung von den Eltern (Artikel 9)

– auf Schutz der Privatsphäre und seiner Ehre (Artikel 16)

– auf Schutz vor Gewaltanwendung, Misshandlung und Verwahrlosung (Artikel 19)

– auf Schutz vor wirtschaftlicher und sexueller Ausbeutung (Artikel 32)

Partizipation im Sinne von Beteiligungsrechten bedeutet z.B. das Recht des Kindes

– auf Berücksichtigung seines Willens durch angemessene Mitsprache in allen seine Interessen berührenden Angelegenheiten (Artikel 12)

– auf freie Meinungsäußerung, Information und Zugang zu den Medien (Artikel 13 und 17)

– auf Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit (Artikel 15)

Partizipation bei den Wald-Igeln

Partizipation verstehen wir als Form des Zusammenlebens und des Umgangs miteinander. Hierbei erfahren die Interessen und Bedürfnisse von allen im Waldkindergarten gleiche Wertschätzung. Um Partizipation bei den Wald-Igeln zu gewährleisten sind die pädagogischen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen offen und bereit, Kompetenzen und Macht zu teilen. Sie hören aktiv zu, unterstützen die Kinder, ihre Wünsche angemessen und verständlich zu äußern, sie zeigen Einfühlungsvermögen und bieten den Kindern inhaltliche Anregungen. Sie ermutigen die Kinder ihre Mitbestimmungsmöglichkeiten zu nutzen. Partizipation im Sinne einer gelebten Beteiligungskultur zeigt sich bei den Wald-Igeln u.a. bei der gemeinsamen Gestaltung des Alltags. Das gemeinsame Entwickeln der Regeln und Rituale für das Zusammensein im Waldkindergarten ist ebenso ein Element der Partizipation wie das gemeinsame Planen, Durchführen und Reflektieren von Aktionen, Projekten und Festen und die gegenseitige Teilhabe an Erlebnissen, Gefühlen, Ideen und Befindlichkeiten. Echte Teilhabe praktizieren wir bei den Wald-Igeln beispielsweise in der regelmäßigen Kinderkonferenz, einer täglichen Rückmelderunde.